Spielend lernen - lernend spielen
Spielen fördert die Intelligenz, die Aufnahme sozialer Beziehungen und regt die Phantasie deines Babys an. Spielen ist ein Grundbedürfnis des Babys wie Essen, Schlafen und Weinen.
Von Erwachsenen wird Spielen oft als Vergnügen, als Freizeitbeschäftigung gesehen! Für dein Kind ist es jedoch wesentlich mehr: gerade im ersten Lebensjahr entwickelt das Baby dadurch seine Fähigkeiten und kann das Erlernte üben. Es "begreift“ seine Umwelt.
Kleine Kinder könne sich oft lange Zeit mit einem Gegenstand beschäftigen – sie tasten, fühlen, stecken ihn in den Mund und trainieren dabei ganz natürlich ihren Geist und ihre Motorik. Das Baby setzt sich mit seiner Umwelt auseinander und lernt dadurch. Dein Kind erfährt seine eigenen Gefühle, wie Enttäuschung und Wut, falls etwas nicht gelingt aber auch Freude und Verständnis für die Gefühle der Mitmenschen. Nicht ohne Grund wird Spielen auch als Therapieform eingesetzt. Im Spiel lernt das Kind mit seinen Konflikten umzugehen und seine Gefühle auszudrücken. Das gemeinsame Spiel von Kindern oder jenes mit Erwachsenen schult das soziale Verhalten – es gibt Sieger und Verlierer. Das Kind lernt mit Enttäuschungen – dem Verlieren - umzugehen!
Ihr als Eltern solltet das Spiel des Kindes lenken ohne ständig aktiv einzugreifen. Auf keinen Fall soll das Baby durch zu viele oder nicht altersgerechte Spielsachen überfordert und gestresst werden. Zeige deinem Baby Interesse, Zuneigung Geduld und gib ihm Anregungen neue Dinge zu entdecken!
Bei Überforderung oder Unterforderungen reagiert das Baby mit Desinteresse – die Ausbildung der Konzentration und Ausdauer wird beeinträchtigt. Späteres schulisches, gezieltes Lernen baut auf dem „spielerischen“ Erfahren des Babyalters auf. Die richtige, altersgerechte Förderung der natürlichen Entwicklung deines Kindes gibt ihm einen guten Start ins Leben!
10 Tipps zum richtigen Spielen
- überhäufe das Baby nicht – weniger ist oft mehr
- störe Sie das Baby nicht und unterbrich es nach Möglichkeit nicht im Spiel
- das Kind muss das Spiel selbst entdecken – ausprobieren, forschen, lernen
- zeige ihm dein Interesse – Anregungen, Bewunderung, Freude
- Gemeinschaftsspiele – stelle klare Regeln auf und halte diese konsequent ein
- Wegräumen ist wichtig, sollte aber kein Stress sein – vielleicht lässt sich sogar daraus ein Spiel machen? Wenn wer Großer mithilft geht es leichter und angefangene Spiele dürfen „heraußen“ bleiben.
- Spiele sollten ergänzbar sein – nicht immer nur die Basis kaufen, sondern aufbauen
- Mach keine Unterschiede zwischen Buben und Mädchen
- Streit um Spielsachen (im Park, mit Geschwistern, ..) nicht unterdrücken sondern aussprechen
Spiele mit dem Neugeborenen
- Halte dein Kind so nah vor dich hin, dass es dir direkt in die Augen schauen kann und wiege es sanft hin & her. Das Baby genießt es, wenn du ihm dabei eine Melodie summst oder singst!
- Plaudere mit ihm und nicke dabei mit dem Kopf, bewege Augen und Mund – bald wird dein Kind versuchen, die Bewegungen nachzumachen!
Bis zum 6. Monat
- mach deinem Kind vor, wie man mit den Augen blinzelt oder mit dem Mund bläst
- Babys lieben das Spiel "Wo ist ... (der Ball/die Puppe/...?" Zuerst zeig ihm einen Gegenstand und verstecke ihn dann hinter dem Rücken. Beim Hervorholen sagst du "Da ist der Ball." Dein Baby wird es dir mit vergnügtem Lachen danken!
- Beim Wickeln kannst du mit ihm hinter der Windel Verstecken spielen
- Bring in Augenhöhe des Kindes ein Spiel oder Mobile an – achte aber darauf, das Kind nicht mit dauernder Musikberieselung aus der Spieluhr zu überfordern!
- Geben deinem Kind ein Stück Papier zum Spielen in die Hand
6 – 9 Monate
- Bewegungsspiele: Hände klatschen, hin- und her schwingen, ....
- Babygymnastik: nimm abwechselnd Arme und Beine und führe diese zueinander, bis sich die Hände oder Füße oder Hand und Fuß berühren. Wiederhole die Bewegungen – das Baby wird dieses Spiele mit der Zeit wiedererkennen!
- Mit Reiskörnern in einer Dose Geräusche erzeugen, mit einem Kochlöffel auf einen Topf schlagen
- Türme bauen und diese einstürzen lassen
- "Backe, backe Kuchen“ und andere Fingerspiele mit Versen; z.B. Kommt ein Mäuschen .. Krabbeln sie mit Ihren Fingern von der Hand des Babys aufwärts Richtung Hals und singen dabei: „Kommt ein Mäuschen, sucht ein Häuschen, wo wird’s rasten? >>>>In Babys „Kitze-Kitze-Kasten“ – bei diesen Worten sind sie im Nacken gelandet und kitzeln das Baby dort leicht!
Dazu gibt es viel Literatur oder CDs, wie beispielsweise "Kleine Krabbelfinger"
9 – 12 Monate
- in der Badewanne: Becher auffüllen und um- bzw. ausleeren
- fordere dein Baby auf, dich nachzuahmen, wenn du mit der Zunge schnalzt, mit den Lippen schmatzt (fördert die Sprachentwicklung), winkst, klatschst, auf den Tisch klopfst ....
- rhythmische Reime sprechen und mit den Fingern mitspielen
- bitte dein Kind, dir etwas zu geben und bedanke dich überschwänglich dafür
- krabbel mit deinem Kind um die Wette