Sprechen Sie von Anfang an viel mit Ihrem Baby, möglichst normal und nicht in Babysprache. Mit 6 Wochen bis 6 Monaten befindet sich Ihr Kind in der ersten Lallphase. Es gibt verschiedene Laute von sich, häufig ein Gurren oder spitze Schreie. Ab dem 6. Monat versucht es, in der 2. Lallphase, verschieden Geräusche nachzumachen, dabei entstehen Wortwiederholungen wie „dadada“ oder Ähnliches. Auch „mamama“ oder „papapa“ haben noch keine Bedeutung (auch wenn man das gerne möchte). Regen Sie Ihr Kind an, indem Sie die Geräusche nachmachen – daraus entsteht sicher ein lustiges Spiel!
Erst um den 1. Geburtstag herum sagt Ihr Kind gezielt „Mama“ oder „Papa“. Mit eineinhalb Jahren sollte das Repertoire um einige Wörter weiter sein: z.B. Nein, Oma, Opa, Auto, Wauwau, Baum, ...
Es gibt auch Kinder, die erst spät zu sprechen anfangen, trotzdem schaffen sie es sich gut verständlich zu machen. Mit 2 Jahren kann das Kind bereits mehrere Wörter kombinieren. Sprachfehler (meist „r“ oder „s“) sind bis zu 4 Jahren normal. Danach sollten Sie eine LogopädIn aufsuchen.
Sprach- und Sprechprobleme
Wie kann ich feststellen, ob mein Kind ein Sprach- oder Sprechproblem hat? Sie sollten den Rat einer/s Logopädin/en einholen, wenn ihr Kind
Überblick über Sprachstörungen im Kindesalter
Dyslalie
Einzelne Laute oder Lautverbindungen können nicht korrekt gebildet werden bzw. ausgesprochen werden >>> statt „Blume“ sagt das Kind „Lume“
Sigmatismus (Lispeln)
Spezielle Form der Artikulationsstörung, die häufig bei Kindern auftritt. Die S-Laute werden falsch gebildet (die Zunge ist beim Sprechen zwischen den Zähnen)
Dysgrammatismus
Störungen beim Gebrauch und beim Erwerb der Grammatik: z.B. Auslassen von Wörtern und Satzteilen
Mangelnde Übereinstimmung von Artikel und Substantiv
Mangelnde Übereinstimmung zwischen Verb und Subjekt
Falsche Stellung der Wörter im Satz
Sprachverständnisstörung
Das Gehör des Kindes ist intakt, aber die Bedeutung der Wörter und der Sätze wird nicht verstanden
Sprachentwicklungsstörung
Folgende 4 Auffälligkeiten treten gemeinsam auf: Sprachverständnisstörung, eingeschränkter Wortschatz, Artikulationsstörung und Dysgrammatismus
Alalie (Nichtsprechen)
Eine extreme Form der Sprachentwicklungsstörung
Balbuties (Stottern)
Das Sprechen ist durch Störungen des Redeflusses gekennzeichnet: es treten mehr oder weniger krampfhafte Wiederholungen von Silben und Lauten, Dehnen von Lauten und Blockaden auf
Poltern
Poltern zeigt sich als eine Störung des Sprechablaufes, die durch ein überhastetes Sprechtempo und eine verwaschene, undeutliche Aussprache gekennzeichnet ist.
Babysprache
Kinder sprechen zu lange kleinkindhaft („heia machen“ statt schlafen, „wau wau“ statt Hund)
Rhinophonie (Näseln)
Offenes Näseln: beim Sprechen entweicht vermehrt Luft durch die Nase statt durch den Mund
Geschlossenes Näseln: der Luftstrom kommt vermehrt durch den Mund, anstatt durch die Nase, wie z.b. bei Polypen oder schwerem Schnupfen
Kindliche Dysphonie
Stimmklang, Lautstärke und Tonhöhe sind verändert. Die Stimme klingt piepsig, rau oder heiser