Hurra, unser Baby ist da! Diese große Freude mischt sich aber auch mit der Sorge um die Gesundheit des Babys. Gerade beim ersten Kind sind die jungen Eltern total verunsichert – was ist normal, was eventuell ein Hinweis auf eine Erkrankung. Das Baby kann nicht sprechen, nicht sagen, wenn etwas weh tut!
Wir versuchen euch einen kleinen Ratgeber zum Erkennen und Deuten der Symptome und zum richtigen Verhalten in Notfällen zu geben. Dies ist aber kein Ersatz für ärztliche Beratung!
Kinder, vor allem Kleinkinder sind besonders empfindlich gegen jede Art von Erkrankungen. Diese so frühzeitig wie möglich zu erkennen und so schnell wie möglich richtig zu behandeln, ist wirklich wichtig, da sich der Zustand eines Kindes innerhalb von Minuten verändern kann. Die wichtigsten oder häufigsten Kinderkrankheiten werden hier nebst Symptomen, Ursachen, Erregern, Diagnosen, Häufigkeit, Therapien sowie möglichen Prophylaxen dargestellt.
Nabelschnur
Fällt diese nicht ab, dann reinige diese mit Wattestäbchen und Desinfektionslösung, pudere die Stelle mit Baneocin-Puder (trockenhalten). Ist sie bereits abgefallen, in der Tiefe findet sich jedoch ein nässendes, manchmal blutendes Knötchen = Nabelgranulom: gehe zum Kinderarzt, er verschorft das Granulom.
Haut
Nach den ersten Lebenstagen häuten sich viele Babys, vor allem an den Handflächen und Fußsohlen. Es ist keine Behandlung erforderlich.
Babyakne
Viele Babys bekommen durch die Hormonumstellung Pickel oder Milien (weiße Pünktchen), auch hier ist keine Behandlung erforderlich.
Rötungen
im Nacken ("Storchenbiß"), an den Augenlidern und an der Nasenwurzel bilden sich im ersten Lebensjahr meist zurück.
Kratzer
sind meist durch die Fingernägel verursacht. Schneide diese regelmäßig mit einer Babynagelschere oder einem Babynagelzwicker.
Schorf oder Gneis
Auch dies ist nicht schlimm. Findest du auf der Kopfhaut (häufig auch an den Augenbrauen) deines Babys gelbliche Hautschuppen, so kannst du ihm über mehrere Stunden, ev. über Nacht ein Ölhäubchen geben: dazu bedecke die betroffenen Stellen mit babyölgetränkten Tüchern und binde ein dünnes Häubchen darüber. Nach einigen Stunden Häubchen entfernen, die Kopfhaut mit einer Babybürste bürsten, sodass sich die Schuppen lösen und mit Babyshampoo waschen.
Bindehautentzündung
Bei vielen Babys sind die Tränengänge auf einer oder auf beiden Seiten noch verklebt, dadurch tränen die Augen etwa ab der dritten Woche stärker, es entsteht oft gelbliches Sekret und die Augen sind nach dem Schlafen verklebt. Reinige die Augen nur mit lauwarmem abgekochtem Wasser und massieren sie im Augenwinkel zum Nasenrücken hin die Tränengänge. Meist löst sich die Verklebung des Tränengangs von alleine. Geh aber trotzdem zum Kinderarzt, denn es gibt auch ansteckende Bindehautentzündungen, die Medikamente erfordern.
Mund-Soor
Wenn du im Mund deines Babys weiße Beläge entdeckst, die sich nicht einfach wegwischen lassen wie Muttermilchreste, dann handelt es sich wahrscheinlich um einen Soor-Pilzbefall. Es kann auch die Windelregion mit betroffen sein im Sinne von Rötung und wunden Stellen. Dein Kinderarzt wird dir ein Pilzgel geben (z.B. Daktarin Gel), das du bis 2 Wochen nach der Heilung auftragen solltest, um Rückfälle zu vermeiden.
Hornhaut
An den Lippen deines Babys können verdickte Hautstellen auftreten, die durch das Stillen entstehen und wieder vergehen.
Zungenbändchen
Manche Babys haben ein verkürztes Zungenbändchen (am Unterrand der Zunge), das vom Kinderarzt möglichst bald durchtrennt werden sollte.
Hexenmilch
nennt man das Sekret, das aus hormonellen Gründen aus Babys Brustwarzen austreten kann. Manchmal bestehen auch kleine Brüste mit Drüsengewebe. Diese vorübergehenden Erscheinungen sind kein Grund zur Beunruhigung.
Neugeborenengelbsucht
Nach der Geburt kommt es durch Zerfall von roten Blutkörperchen zu einer Gelbfärbung der Haut und Augen. Bei zu hohen Bilirubinwerten (so nennt man das Zerfallsprodukt) wird dein Kind täglich einige Zeit unter eine UV-Lampe gelegt, da die Gelbsucht dann schneller abklingt.
Scheide
Nach der Geburt ist die Scheide durch hormonelle Einflüsse oft geschwollen, es können sogar Blutungen auftreten, die kein Anlass zu Besorgnis sind.
Penis
Die Vorhaut des kindlichen Gliedes ist oft mit der Eichel verwachsen und sollte niemals zurückgeschoben werden! Diese Verwachsungen können sich von selbst bis zum dritten bis vierten Lebensjahr lösen, ansonsten suche ab diesem Alter einen Urologen auf. Vor diesem Alter muss man nur dann an einen medizinischen Eingriff denken, wenn es zu Entzündungen des Penis oder zum Aufblähen der Vorhaut beim Harnlassen kommt. Es besteht die Möglichkeit, das Baby bald nach der Geburt in lokaler Betäubung beschneiden zu lassen. Besprich dieses Vorhaben schon vorher mit dem Kinderarzt.
Hüftdysplasie
Nach der Geburt wird eine Ultraschalluntersuchung der Hüftgelenke durchgeführt, um eine angeborene Unreife oder Fehlstellung früh zu erkennen und behandeln zu können.
Sichelfüße
Bei vielen Babys sind die Füße nach der Geburt nach innen gedreht. Diese Fehlhaltung gibt sich mit der Zeit. Streiche beim Turnen mit dem Baby die Füße immer wieder gerade und dehne dadurch die Bänder der Innenknöchel.
Allergien werden in die Wiege gelegt
Aber wie erkennen Sie eine Allergieneigung Ihres Babys?
Die ersten Allergien können im Alter von 6 - 8 Wochen entstehen! Symptome sind bei Kleinkindern: Probleme mit Magen, Darm, mit der Haut und Schnupfen!
Symptome, die länger als 2 Wochen andauern müssen auf jeden Fall mit dem Arzt abgeklärt werden. Gehen Sie zuerst zu Ihrem Kinderarzt und dann zu einem allergologisch geschulten Arzt. Es sollte die gesamte Vorgeschichte – genetische Veranlagung, Allergiefälle in der Familie – erhoben werden!
Bereits rund 25 % der Bevölkerung leidet an allergischen Beschwerden. Die „klassische Allergiker-Karriere“ beginnt im Säuglingsalter mit einer Nahrungsmittelallergie. Etwas später leidet das Kleinkind unter Neurodermitis oder schwächeren Hautreaktionen. Danach tritt Heuschnupfen auf, der sich später auch zu Asthma entwickeln kann.
Die Allergie beeinflusst das gesamte weitere Leben! Sie ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch zu lebensbedrohlichen Schockzuständen führen.