Leben mit (kleinen) Kindern ist ein Prozess, der ständig Überraschungen bereithält und an die Räume, in denen sich das Familienleben abspielt, sich rasant ändernde Anforderungen stellt.
Viele Menschen leben in Wohnungen, die nicht für sie und ihre individuellen Bedürfnisse gebaut wurden. Doch auch wer in der glücklichen Lage ist, selbst zu planen und zu bauen, wird bald feststellen, dass Wohnungen und Häuser oft nicht flexibel an neue Lebenssituationen und neue Bedürfnisse angepasst werden können.
Gerade die Bedürfnisse von kleinen Kindern werden in Planung und Umsetzung nicht berücksichtigt: das kleinste Zimmer ist das Kinderzimmer, gefolgt von der Küche! Doch gerade diese Räume sind Hauptaufenthaltsräume für Kinder im Kleinkindalter. Kleine Kinder spielen gerne dort, wo sich ein Erwachsener aufhält. Eltern können sich viel Stress ersparen, wenn sie die Wohnung den Bedürfnissen der kleinen Bewohner anpassen.
Das Wohnzimmer als Bewegungsraum
Kinder brauchen Platz zum Austoben. Das Wohnzimmer könnte daher für gewisse Zeit zur Bewegungslandschaft mit Rutsche, Klettermöglichkeit, Nischen und Höhlen (unter dem Tisch) … umgestaltet werden.
Kinderzimmer als Rückzugsmöglichkeit
Im kleinen Kinderzimmer ist genug Platz für einen ruhigen Arbeits- und Entspannungsplatz.
Treppen und Podeste
Klettermöglichkeiten fördern die motorische Entwicklung des Kindes. Im Badezimmer ist es sinnvoll neben der Badewanne und dem Waschbecken Schemel aufzustellen – als Kletterhilfe für die Kleinen oder Sitzplatz für die Erwachsenen.
Tabuzone
Oft gelingt es nicht alle schönen und zerbrechlichen Gegenstände außer Reichweite der Kinder zu bringen. Da hilft eine Erwachsenen-Tabuzone – ein Raum der dem Zugriff der kleinen Entdecker versperrt ist. Es ist dann leicht in den anderen Räumen dem Gesetz der Zweckmäßigkeit zu folgen.
Die Kinder im Blick
Babys und Krabbelkinder muss man ständig im Blick haben. Daher erleichtert es das Leben mit kleinen Kindern sehr, wenn Arbeitsbereiche und Spielbereiche in Blickweite sind.
Schatzkammer Küche
Küchengeräte üben auf Kinder eine große Faszination aus. Ungefährliche Gegenstände, wie Schüssel, Holzbretter, Metalltöpfe… sind kreative Beschäftigungsmöglichkeiten für die Kleinen, während Mama den Haushaltsaufgaben nachgeht. Gefährliche Gegenstände (Putzmittel, scharfe und zu kleine Gegenstande) sollten mit entsprechenden Sicherheitsverschlüssen versperrt bleiben.
Hab Mut zu Veränderungen - Umbauen und Umziehen
Räumliche Veränderungen innerhalb der Wohnung werden oft durch die Geburt eines Geschwisterls oder durch geänderte Anforderungen nötig. Diese Veränderungen bieten Chancen, regen die Phantasie an, und eröffnen ungeahnte neue Möglichkeiten.
Versuche am besten die Wohnumgebung mit den Augen des Kindes (auf Augenhöhe des Kindes) zu sehen. Bei Auswahl der Möbel und anderer Einrichtungsgegenstände ist diese Kinderperspektive hilfreich (Öffnen von Kästen und Türen...). Wenn Kinder die Gegenstände selbst bedienen können, fördert das ihre Selbstständigkeit, macht eigenständiges Handeln möglich und erleichtert den Erwachsenen viele Situationen im Alltag!