Bericht

Kerstin

Alex 30.06.2017

Kerstins Geburtstag - mein zweiter Kaiserschnitt

Meine Schwangerschaft von Kerstin verlief in den ersten Monaten schlimmer als bei meiner ersten Schwangerschaft. Wir sind gerade vom Urlaub zurückgekommen und schon am nächsten Tag plagten mich schwere Übelkeit und natürlich Erbrechen. Das ging so die ersten 3 Monate. Dann wurde es schlagartig besser.  Von da an genoss ich meine Schwangerschaft.  Ich ging brav zu allen Untersuchungen, z.B. Combined Test, Organscreening usw.

Zum Ende hin, also so ab der 30. Woche fragte ich mich, wie ich denn jetzt entbinden wolle.

Da ich schon mal einen Kaiserschnitt hatte und der grad mal 2 Jahre her war, war ich mir total unsicher. Ich hatte nicht wirklich Angst vor einer normalen Geburt, das heißt, ich hatte keine Angst vor den Schmerzen, weil ich wusste, dass ein Kaiserschnitt auch kein Honigschlecken war.

Aber ich hatte solche Angst, dass meine Gebärmutter durch die Wehen reißen könnte, wegen der Kaiserschnittnarbe. Also las ich recht viel im Internet darüber. Und wirklich, jede Frau, die mal einen Kaiserschnitt hatte, und hinterher dann eine Spontangeburt, würde sich immer wieder für die Spontangeburt entscheiden. In mir wuchs immer mehr der Wunsch nach einer normalen Geburt.

Als dann so ab der 36. Woche die CTG-Untersuchungen anfingen, und die Ärzte regelmäßig einen Ultraschall machten, begann ich, mit denen über meine Ängste bezüglich der Geburt zu sprechen. Und jeder Arzt meinte, dass ich es normal probieren solle, wenn das mein Wunsch ist. Da ich ja einen Kaiserschnitt vorher hatte, würde immer ein Notfallteam im OP bereitstehen, falls wirklich etwas passieren sollte. Es kann keiner wirklich sehen, ob die Gebärmutter gut verheilte oder nicht. Deswegen war es allein meine Entscheidung. Ich entschied mich also komplett für eine normale Geburt und war sooo glücklich!!!! Ich freute mich schon so darauf, immer wartete ich, ob ich denn nicht endlich Senkwehen oder sowas bekam.

So ab der 38. Woche krampfte sich dann tatsächlich immer etwas im Unterleib zusammen und es drückte total nach draußen. Ich war total euphorisch...und glücklich! Ich wartete immer, ob es denn nicht mehr wurde, aber leider .... nichts. Dann hatte ich mal totale Schmerzen in den Schambeinknochen, das heißt, das Baby lag sicher schon richtig im Beckenausgang.

Beim nächsten Ultraschall stellte sich dann leider heraus...dass das Baby wieder etwas nach oben gerutscht sein und noch nicht richtig im Ausgang lag. Aber sollten Wehen einsetzen, würde sie schon nach unten rutschen, hieß es. Das hellte meine Stimmung wieder etwas auf.

Als dann der Geburtstermin immer näher rückte, wurde ich immer unruhiger. Es tat sich nämlich nichts mehr. Auch keine Senkwehen oder sowas. Ich war halt einfach schwanger...

Am Entbindungstermin hatte cih wieder Ultraschall-Untersuchung. Dieses Mal wollte ich unbedingt wissen, was jetzt weiter geschah. Denn eines wusste ich: Eine Einleitung wollte ich unbedingt vermeiden, denn bei einem vorherigen Kaiserschnitt ist es gefährlich, mit Medikamenten einzuleiten, weil dann die Gefahr viel grösser ist, dass die Gebärmutternarbe reißt, weil die Kontraktionen viel stärker sind. Also das schied schon mal aus. Es blieb nur noch spontan entbinden oder ....      Kaiserschnitt.

Ich war so nervös, schwitzte und hatte Herzrasen. Die Ärztin meinte, dem Baby gehe es gut, es hat ungefähr 3,5kg und der Kopfumfang ist auch normal groß. Wir sollten noch warten.

Okay, wieder warten. Es tat sich aber nichts.......rein gar nichts. Eine Woche später gingen mein Lebensgefährte und ich wieder zur Untersuchung. Wir gingen schon mal davon aus, dass wir Kerstin per Kaiserschnitt holen würden.

Als mir die Hebamme das CTG anlegte meine sie, mit Blick auf meinen Bauch, dass er ungewöhnlich spitz ausschaue. Schließlich sei ich schon eine Woche drüber. Der Oberarzt kam dann schließlich und es wurde ausgemach, dass wir Kerstin gleich am nächsten Tag holen sollten. Ich bekam dann auf einmal Panik, schließlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass es so fix gehen würde!! Ich wollte noch meine große Tochter sehen!!! Aber ich musste zur Aufnahme schon im Krankenhaus bleiben. Es musste alles vorbereitet werden, gleich in der Früh ging es los. Ich war die erste, ich wurde einfach vorgereiht. 

Ich bekam einen Haufen Papiere mit, die ich ausfüllen sollte. Ob ich Allergien hatte, bla bla bla ....kannte ich alles schon vom ersten Kaiserschnitt. Dann musste ich mir 5 Seiten durchlesen, die Gefahren eines Kaiserschnittes usw. Also so hatte ich es mir nicht mehr vorgestellt....es war alles so geplant und komisch. So sollte also meine Kerstin auf die Welt kommen???? Leider ja.

Als ich mir die Gefahren durchlas, nahm ich einfach mal an, dass es mich nicht betreffen würde, da mein erster Kaiserschnitt halbwegs gut verlaufen war. Doch es sollte anders kommen ...

ich wurde in mein Zimmer gebracht, wo schon eine Frau aus der Türkei lag und ihre Wehen veratmete ... ich war auf einmal furchtbar traurig ... sie hatte Wehen und war grad mal einen Tag drüber. Und ich war 7 Tage über Termin und es tat sich nichts! Na gut, keine Zeit für Überlegungen....mein Lebensgefährte fuhr heim, damit er unsere große Tochter von der Bekannten abholen konnte. Ich konnte gar nicht ohne Tränen an meine Große denken. Sie würde mich doch furchtbar vermissen!! Es ging jetzt alles so schnell. Ein Arzt kam und legte mir die Kanüle am Oberarm.... Die Anästhesistin kam und erklärte mir die Vorgangsweise der Spinalanästhesie. Also der Kreuzstich. Ich wollte unbedingt wach sein, wenn Kerstin zur Welt kam. Das sollte ich noch bereuen...!

Dann wurde nochmal CTG geschrieben.....

Es wurde Abend und Nacht und beide verliefen unruhig. Nächsten Tag in der Früh gegen 6 Uhr kam eine Hebamme und rasierte mich im Intimbereich. Dann zog sie mir noch Stützstrümpfe über. Später noch das OP Hemd, das hinten offen war. Wieder CTG geschrieben.

Um 8 Uhr wurde ich dann geholt und ich war plötzlich wieder sehr nervös. Mein Herz raste zwar nicht, aber ich dachte, ich würde gleich umkippen. Beim ersten Kaiserschnitt war das nicht so. Vielleicht weil ich nicht wusste, was auf mich zukam. Immer zu wissen, was als nächstes kommen wird, ist halt auch nicht immer das Beste!! Glaubt mir! Noch dazu, wenn man dann einen Vergleich hat.

Wir fuhren mit dem Lift in den Keller, wo operiert werden sollte. Mein Bett wurde zu einer Durchreiche geschoben, das Bett wurde hochgepumpt, dass ich auf gleicher Höhe mit der Durchreiche lag. Dann wurde ich umgelagert. Auf eine ganz schmale Metallpritsche, die sehr warm war. Mir wurde das Hemd ausgezogen und ich lag bis auf die Strümpfe nackt herum.

Viele "grüne Männchen" geisterten herum ... also die OP-Mannschaft. Alles war sehr steril und von künstlichen Licht durchflutet. Nichts zum Vergleich vom bequemen Kreissaalbett.

Als ich also der Pritsche lag, wurden mir grüne warme Tücher auf den Leib gelegt.

Ich wurde in den OP Raum geschoben. Da wurde ich wieder umgelagert, auf den OP-Tisch. Dann musste ich mich aufsetzen, die Spinale wurde ins Rückenmark gesetzt.

Vom ersten Kaiserschnitt wusste ich, dass ich nichts spüren würde, ich musste lediglich ganz ruhig sitzen. Das tat ich auch. Und trotzdem tat der Einstich furchtbar weh, dass ich zuckte und die Anästhesistin einen weitern und einen dritten Stich setzten musste.  Es war schon grausam.

Dann wurde der Schlauch eingelegt. Es war alles total unangenehm und ich hatte immer das Gefühl, ich müsste mich aufrecht hinsetzten, was ich aber unter keinen Umständen durfte! Das war schon arg. Schließlich hatte ich es geschafft und ich spürte schon, wie mein Bauch und die Füße taub wurden. Mit Hilfe von Schwestern wurde ich wieder hingelegt und die Beine wurden auf die Steigbügel hochgelagert. Blödes Gefühl, mit gespreizten Beinen im grellen Licht herumzuliegen, während da mind. 8 Leute in Grün und vermummt herumwuseln!! 

Dann wurde der Katheter gesetzt. Da ich nach der OP ja nicht sofort aufstehen darf, erst so 6 bis 12 Stunden später, brauchte ich das. Es tat nicht weh, da ich da unten eh schon taub war.

Was mich aber störte, war, dass ich meine Zehen gut bewegen konnte. Ich sagte es der Anästhesie, aber die meinte: "Solange sie keine Schmerzen haben, ist alles normal".  Naja, ok.

Dann wurde mittels Pinzette geprüft, ob ich im OP-Bereich also oberhalb der Schamgrenze schmerzfrei war. Ich spürte nichts, also wurde angefangen. Der OP-Tisch wurde nach unten gelagert, sodass ich mit dem Kopf immer weiter nach hinten kam und ich dachte, dass ich jeden Moment von diesem Tisch fallen würde. Auch kam mir vor, dass es mir die Luft abschnürte, ich sagte es den Schwestern und der Anästhesistin aber wieder "Ja, das muss so sein, sonst können die nicht operieren".

Ich fing mordsmäßig an zu schwitzen, weil ich so nervös war, ich hörte meinen Puls an der Maschine, der Blutdruckmesser maß in gewissen Abständen immer wieder meinen Blutdruck.

Der jedoch unter der Spinale absichtlich tief war. Leider, wie sich später herausstellen sollte.

Die Schwester versuchte, mich immer wieder in ein Gespräch zu locken, weil sie merkte, dass ich sehr angespannt war. Das Herumruckeln spürte ich total, immer wieder ein Druck auf dem Magen, das ganze ging ca. 30 Minuten. Es wurde ja die alte narbe eröffnet, was sehr schwierig war, weil ich sehr vernarbt war vom 1. Kaiserschnitt her. Dann endlich war Kerstin geboren! Sie schrie brav, wurde kurz gewaschen und mir hergelegt, damit ich sie anschauen konnte. Schnell Foto gemacht und weg war sie wieder.

Dann kam das zunähen und die schrecklichsten Minuten für mich!! Ich konnte schon meine Füße heben und sagte es wieder der Anästhesistin. Wieder die gleiche Antwort "Schmerzen? nein? dann ist alles ok".   Na super!!! Ich spürte immer mehr, wie sich die Ärzte abmühten mich zuzunähen. Immer wieder meinte die Ärztin, dass sie feinere Instrumente brauchte, weil mein Gewebe so vernarbt war. Sie sprach immer schneller und meinte, dass es jetzt aber schnell gehen muss. Dann spürte ich den Faden vom Zunähen und wieder berichtete ich davon … wieder die gleiche Antwort.  Dann kam es: ich spürte, wie die Klammern eingesetzt wurden, jetzt bekam ich Panik und ich glaubte zu schreien, als ich sagte "Jetzt tut‘s aber weh!! ich spüre die Klammern". Ich konnte denen ja immer genau berichten, was sie eben machten. Als die Anästhesistin endlich nachspritzen wollte, war alles vorbei. Ich war fertig mit der OP.

Vorhang vor meinem Gesicht wurde abgenommen, alles entfernt, alle Kabeln, mit denen ich verdrahtet war. Dann wieder zu dieser Schleuse, zu dieser Durchreiche, alles wie vorher nur umgekehrt. Ich wurde in den Aufwachraum geschickt, solange eben die Narkose anhielt. Da ich aber schon meinen Po heben konnte und auch meine Füße, war ich nur eine halbe Stunde dort.

Bei meinem ersten Kaiserschnitt war ich 5 Stunden im Aufwachraum, da hielt die Narkose eben viel besser.

Dann endlich im Zimmer, bekam ich gleich Infusionsflaschen angehängt, ich brauchte Flüssigkeit, wegen der Spinale sagte man mir. Ich musste also ruhig liegen, aber vor Schmerzen konnte ich mich eh kaum rühren. Da die Spinale wieder weg war, kam jetzt eine Ladung Schmerz auf mich zu, das war nicht schön! Ich verlangte sofort ein Schmerzmittel! Der Flüssigkeitstropf wurde abgehängt und ein Schmerzmittel drangehängt.

Es half aber komischerweise nicht wirklich. Die Türkin neben mir hatte ihr Kind schon entbunden, auch eine Ungarin, die auch noch ins Zimmer zur mir kam, lief mit ihrem Baby herum. Und ich? Ich lag mit höllischen Schmerzen im Bett, hatte keine Chance, mich um mein Kind zu kümmern. Dann setzten die Nachwehen ein und ich glaubte, sterben zu müssen!!! Wie, wenn man in der Mitte auseinandergeschnitten wird!!!  Ein schneidender Krampf folgte dem Nächsten! Das ging so den ganzen OP Tag bis in die Nacht hinein.

Ich wurde in ein anderes Zimmer verlegt, da meine Bettnachbarinnen total viel Besuch erhielten und sich in der eigenen Sprache lautstark unterhielten. Die Schwestern hatten Erbarmen und legten mich auf die Sonderklasse wo ich ein Zimmer für mich alleine hatte. Sollte eine echte Sonderklasse-Patientin kommen, müsse ich halt wieder verlegt werden, aber die Schwestern nahmen an, dass das nicht passieren würde.

Ich war so benebelt von den Schmerzen und Schmerzmitteln, die ja nix halfen, dass mir alles recht war, nur hoffentlich ließen diese Höllenschmerzen bald nach! Als ich es echt nicht mehr aushielt, verlangte ich ein stärkeres Mittel. Dieses wurde mir in den Oberschenkel gespritzt, das soooo weh tat, dass ich mich verkrampfte und mein Bauch und die Wunde noch mehr schmerzte! Ich war den Tränen nahe!! Ich wollte nicht mehr!! Es war so schlimm!

Am gleichen Tag abends wurde ich gewaschen, das fühlt sich an als wäre man im Altersheim. Schüssel unter Po gelegt und zwei Schwestern wuschen einen. Aber es ging ja nicht anders. Was soll´s. Abends wurde dann festgestellt, dass aus der Wunde eine Flüssigkeit austrat. Der Arzt ordnete an, dass mir so ein Sandsack auf diese Stelle gelegt werden sollte. Normalfall würde das Wasser-Blut-Gerinnsel dann von selbst aufhören. Na gut, das ersparte mir wenigstens das Aufstehen an diesem Tag.

Nächsten Tag musste ich aber raus aus dem Bett. Der Sandsack wurde entfernt und Arzt meinte, es hätte aufgehört. Na war ich froh! Als ich aufstehen sollte, war gerade die gesamte Ärztebelegschaft mit zwei Schwestern hier, es war nämlich gerade Visite. Der Katheter wurde mir entfernt, was nicht grad angenehm erfolgte!!! *grrrrr* Dann eben Aufstehen. Ich dachte wieder, das gibt´s nicht, so schwer fiel es mir beim ersten Kaiserschnitt nicht! Alle sahen mir zu, wie ich mich anstellte. Na gut, die Ärzte mussten wissen, ob ich Kopfweh hatte oder ein Schwindelgefühl. Ich verneinte dies und meinte nur, dass mein Bauch sich anfühlte, als würde er gleich zu Boden fallen, es war wie ein total arger Muskelkater!! Ich humpelte zum Badezimmer mithilfe einer Schwester, ging duschen, was super war nach den Strapazen!

Danach fühlte ich mich echt besser und wurde zuversichtlicher! Dann wurde mir endlich auch Kerstin gebracht! Ich war entzückt, so ein hübsches kleines Bündel lag neben mir im Gitterbettchen! Das ließ meine Schmerzen ein bisschen verblassen.

Der 3., 4. Tag gingen so einigermaßen, es tat halt beim Aufstehen immer furchtbar weh, und gehen konnte ich nur ganz gebückt und nur sehr wenige Schritte. Dort, wo das Gerinnsel war, tat es am meisten weh, es brannte total und stach und war einfach abscheulich. Ich dachte, das sei normal, weil ich ja dort diesen Flüssigkeitsaustritt hatte.

Am 5. Tag wollte sich der Oberarzt diese Stelle nochmal genauer ansehen. Es wurde Ultraschall auf dieser Stelle gemacht und festgestellt, dass sich unter der Haut ein großes Blutgerinnsel gebildet hatte, welches diese vielen Schmerzen und den Druck verursachten. Der Oberarzt beschloss, diese Stelle mit einer Pinzette aufzustechen, damit das Blut abfließen konnte.

Ich bekam eine Heidenangst! Ich fragte den Arzt, welche Art von Narkose ich kriegen würde und er meinte "Narkose sei nicht nötig, ich müsse ihm da vertrauen". Und weiter " Jetzt solle ich mal in Ruhe essen gehen".  ESSEN??? Vor so einem Eingriff? Was dachte sich der Arzt nur dabei?

Ich hatschte wieder auf mein Zimmer und bekam fast keinen Bissen runter. 20min später kam der Arzt und eine Schwester zur Tür herein. ES sollte also im Zimmer gemacht werden, dachte ich. Dann kann es ja nicht so arg werden. Ich machte den Bauch frei und musste ihn straffziehen, damit Arzt und Schwester arbeiten konnten. Der Arzt desinfizierte die Stelle, wo er reinstechen wollte, dann sagte er, dass er jetzt stechen würde. Ich spürte ein bisschen was Brennendes, aber lange nicht so arg, wie ich mir gedacht hatte!! Da dort das Gewebe vom alten Kaiserschnitt noch vernarbt und taub war, spürte ich fast nichts von dem Eingriff. Er legte einen Stofffetzen rein, also so eine Mullbinde oder so, mitten in die Wunde. Das sollte das Blut aufsaugen, denn allzu viel sei gar nicht abgeronnen, das meiste hatte mein Körper von selbst beseitigt. Ich war so froh, als ich es überstanden hatte.

Am nächsten Tag wollte ich heimgehen. In der Früh wurden die Klammern gezogen, was ein bisschen gepiekst hatte, aber es ging durchaus. Dann wurde diese offene Wunde gereinigt und es kam ein Verband darüber, tat aber nichts weh von dem was sie taten, Gott sei Dank! Mittags wurde ich von meinem Lebensgefährten geholt und ich durfte endlich Heim, ich musste nur zwei Tage später in die Ambulanz, die Wunde kontrollieren lassen. Ich muss sie jetzt jeden Tag selbst desinfizieren und Pflaster draufkleben. Ich habe immer noch einen dicken Bauch der runter hängt, das ist der Bluterguss. Wunde verheilt gut, ich kann schon super laufen und alles. Habe jetzt eine Salbe bekommen, damit der Bluterguss schneller abklingt.

Ein drittes Kind haben mir die Ärzte abgeraten, da meine Gebärmutter sehr dünn sei und eine 3. Geburt nicht überleben würde, egal wie die Entbindung verlaufen würde. Ich habe sehr viel Blut verloren, Ärzte wollten mir Blutkonserven anbieten, entschieden sich dann doch nur für die Gabe von Eisentabletten, da ich ja herumgelaufen und fit genug erschienen bin. Gut, dass ich nicht eingeleitet habe, wer weiß, ob ich oder mein Baby noch leben würde, denn die Gebärmutter wäre mit Sicherheit gerissen! 

Ich würde mich nie wieder für einen Kaiserschnitt entscheiden, dieser 2. Kaiserschnitt hat mich sehr mitgenommen, und ich werde sicher noch 2 Monate dranhängen, bis ich wieder laufen und hüpfen kann. Eine Normalgebärende kann halt nach 3 Tagen heimgehen und hat hinterher keine Schmerzen, jedenfalls keine Wundschmerzen in dem Maße. Ich bin froh, dass es den Kaiserschnitt gibt, aber er sollte halt nur in absoluten Notfällen eingesetzt werden. Mein erstes Kind war zu groß, zu schwer und 8 Tage über Termin, deswegen haben wir damals auch einen Kaiserschnitt gemacht.

Hätte ich gewusst, wie schlimm dieser zweite Kaiserschnitt werden würde, ich hätte beim ersten Kind versucht, einzuleiten und es normal zu probieren, im Notfall hätte man immer noch operieren können.

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